taz.de 19.10.2007:
Multikulturelle Idylle bedroht: Das Stadtparlement befürwortet den Bau einer dritten Moschee - NPD und REPs wollen am Samstag gegen die Minarette demonstrieren.
[...]
Doch seit die schiitische Hazrat-Fatima-Gemeinde gleich neben der mit Turmzwiebeln geschmückten "Russenkirche" für rund drei Millionen Euro eine weitere Moschee mit zwei Minaretten errichten will, ist es vorbei mit der mutmaßlichen Mulktikultiidylle im Viertel. Alteingessene Hausener haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und schon knapp 1.000 Unterschriften gegen das Bauvorhaben des türkisch-pakistanischen Moscheenvereins auf dem 1.000 Quadratmeter großen Gelände direkt am Verkehrskreisel vor den Autobahnzubringern gesammelt. Ihr Credo: "Es reicht!" Noch eine Moschee könne Hausen nicht verkraften. Von "islamistischer Landnahme" in Hausen war die Rede.
[...]
Dabei hatte der Sprecher der Fatima-Gemeinde, der in Deutschland geborne deutsche Staatsbürger Ünal Kaymakcy, zuvor ein Bekenntnis zu "unserer deutschen Rechtsordnung" abgelegt, die verbindlich für alle Muslime in Deutschland sei. Menschenrechtsverletzungen anderswo seien deshalb für einen "deutschen Islam" überhaupt nicht relevant.
"Wir wollen die Moschee nicht, ganz egal was Ihr sagt!", war jedoch der Tenor bei den Stellungnahmen der Bürger, die sich auf einer Sondersitzung des Ortsbeirats zum Thema zu Wort meldeten. Dort wurde erklärt, man habe Angst vor einer "Islamisierung" ganz allgemein und speziell vor "islamistischem Terror". Andere beschworen ein "Parkchaos" rund um Moschee herauf. Mit islamfeindlichen Äußerungen tat sich an diesem Abend vor allem der Stadtverordnete der Freien Wähler (BFF) in Frankfurt, Wolfgang Hübner, hervor. Aber auch lokale Vertreter von Grünen und CDU machten - ganz im Gegensatz zu ihren Stadtverbänden und den Fraktionen in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung im Römer- mit Front gegen den "islamistischen Neubau". Die Vertreter der Stadt reagierten eher hilflos.
[...]
Link zum Artikel:
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/gotteshaeuserkampf-in-frankfurt/?src=TE&cHash=2341464ebc
Freitag, 19. Oktober 2007
Freitag, 12. Oktober 2007
Für Demokratie und das Recht auf Religionsfreiheit frankfurt-evangelisch
frankfurt-evangelisch.de 12.10.2007:
Römerbergbündnis ruft zur Demonstration am 20. Oktober auf
Unter dem Motto "Für Demokratie und das Recht auf Religionsfreiheit" ruft das Römerbergbündnis zu einer Demonstration am Samstag, 20. Oktober, auf. Hintergrund ist der geplante NPD-Aufmarsch und die "Stimmungsmache" gegen den Bau einer Moschee im Stadtteil Hausen. Start der Demonstration ist um 11 Uhr am Bahnhof Frankfurt-Rödelheim / Radilostraße. Eine Kundgebung ist um 13 Uhr an der Niddabrücke in der Ludwig-Landmann-Straße geplant. Auf der Kundgebung sprechen Oberbürgermeisterin Petra Roth, Ünal Kaymakçi von der Hasrat-Fatima-Gemeinde, Stadtdekan Dr. Raban Tilmann, Prof. Dr. Michael Brumlik, Universitätsprofessor, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung und Pröpstin Gabriele Scherle. Es moderiert Harald Fiedler, DGB.
"Tagtäglich zeigen Menschen aus verschiedenen Religionen und Nationen in Frankfurt am Main, dass ein friedliches und respektvolles Miteinander gelebt werden kann und dass davon eine Stadtgesellschaft nur gewinnt", heißt es in dem Aufruf. Wie es evangelische, katholische und orthodoxe Kirchen in Frankfurt gebe, orthodoxe und liberale Synagogen, so hätten auch die verschiedenen Richtungen im Islam das Recht auf ihre eigenen Moscheen. Dazu gehöre, dass Gebetshäuser des Islam erkennbar mit den öffentlichen Raum prägen. Die Stimmungsmache der NPD gegenüber dem Bau einer Moschee im Stadtteil Frankfurt-Hausen habe ihre Wurzeln in der dunkelsten Zeit unserer Geschichte, heißt es weiter. "Wir wenden uns entschieden gegen den Aufmarsch der NPD in Frankfurt-Hausen und ihre Hetze. Wir unterstützen ein Verbot der NPD und ihrer Demonstration."
Dem Römerbergbündnis gehören unter anderem die Evangelische Kirche Frankfurt, die Katholische Kirche Frankfurt, die Jüdische Gemeinde Frankfurt, der Frankfurter Jugendring und der Deutsche Gewerkschaftsbund Frankfurt (DGB) an.
Link zum Beitrag:
http://www.frankfurt-evangelisch.de/_content/0000000002,00900,00&mon=10&jahr=2007&newsid=884
Römerbergbündnis ruft zur Demonstration am 20. Oktober auf
Unter dem Motto "Für Demokratie und das Recht auf Religionsfreiheit" ruft das Römerbergbündnis zu einer Demonstration am Samstag, 20. Oktober, auf. Hintergrund ist der geplante NPD-Aufmarsch und die "Stimmungsmache" gegen den Bau einer Moschee im Stadtteil Hausen. Start der Demonstration ist um 11 Uhr am Bahnhof Frankfurt-Rödelheim / Radilostraße. Eine Kundgebung ist um 13 Uhr an der Niddabrücke in der Ludwig-Landmann-Straße geplant. Auf der Kundgebung sprechen Oberbürgermeisterin Petra Roth, Ünal Kaymakçi von der Hasrat-Fatima-Gemeinde, Stadtdekan Dr. Raban Tilmann, Prof. Dr. Michael Brumlik, Universitätsprofessor, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung und Pröpstin Gabriele Scherle. Es moderiert Harald Fiedler, DGB.
"Tagtäglich zeigen Menschen aus verschiedenen Religionen und Nationen in Frankfurt am Main, dass ein friedliches und respektvolles Miteinander gelebt werden kann und dass davon eine Stadtgesellschaft nur gewinnt", heißt es in dem Aufruf. Wie es evangelische, katholische und orthodoxe Kirchen in Frankfurt gebe, orthodoxe und liberale Synagogen, so hätten auch die verschiedenen Richtungen im Islam das Recht auf ihre eigenen Moscheen. Dazu gehöre, dass Gebetshäuser des Islam erkennbar mit den öffentlichen Raum prägen. Die Stimmungsmache der NPD gegenüber dem Bau einer Moschee im Stadtteil Frankfurt-Hausen habe ihre Wurzeln in der dunkelsten Zeit unserer Geschichte, heißt es weiter. "Wir wenden uns entschieden gegen den Aufmarsch der NPD in Frankfurt-Hausen und ihre Hetze. Wir unterstützen ein Verbot der NPD und ihrer Demonstration."
Dem Römerbergbündnis gehören unter anderem die Evangelische Kirche Frankfurt, die Katholische Kirche Frankfurt, die Jüdische Gemeinde Frankfurt, der Frankfurter Jugendring und der Deutsche Gewerkschaftsbund Frankfurt (DGB) an.
Link zum Beitrag:
http://www.frankfurt-evangelisch.de/_content/0000000002,00900,00&mon=10&jahr=2007&newsid=884
Samstag, 6. Oktober 2007
Frankfurt: Roth geht für Moschee auf die Straße FR
Artikel in der Frankfurter Rundschau 06.10.2007 (Zitat):
In der Moschee-Debatte werden die Fronten klarer. Nach dem eindeutigen Votum der Stadtverordnetenversammlung für die Pläne der Hazrat-Fatima-Gemeinde wird es nun auch eine Demonstration "für das Recht auf Religionsfreiheit" geben, bei der Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und Ümal Kaymakçi vom Moschee-Verein als Redner auftreten.
Das Römerbergbündnis hat am Freitag "alle Frankfurter Bürger" zu der Kundgebung am Samstag, 20. Oktober, in Hausen aufgerufen. Der Demonstrationszug startet um 11 Uhr am Katholischen Gemeindezentrum St. Anna (Am Hohe Weg) und führt an der evangelischen Kirche vorbei zum Industriehof, wo die neue Moschee der Hazrat-Fatima-Gemeinde entstehen soll. Um 13 Uhr ist eine Kundgebung auf der Nidda-Brücke in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle geplant.
Dabei werden auch Spitzenfunktionäre der beiden Kirchen sprechen: die evangelische Pröpstin Gabriele Scherle, die Vorsitzende des evangelischen Regionalverbandes Esther Gebhardt sowie der katholische Stadtdekan Raban Tilmann. Angekündigt sind weiter der frühere Leiter des Fritz-Bauer-Instituts, Micha Brumlik, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung sowie DGB-Chef Harald Fiedler.
Das Römerbergbündnis wendet sich in seinem Demo-Aufruf gegen den am gleichen Tag geplanten, aber von der Stadt verbotenen NPD-Aufmarsch in Hausen. Zudem unterstützt das Bündnis ein Verbot der Neonazi-Partei.
In dem Aufruf des Römerbergbündnisses heißt es: "Wie es evangelische, katholische und orthodoxe Kirchen in Frankfurt gibt, orthodoxe und liberale Synagogen, so haben auch die verschiedenen Richtungen im Islam das Recht auf ihre eigenen Moscheen. Dazu gehört, dass Gebetshäuser des Islam erkennbar den öffentlichen Raum prägen."
Unterstützung erhält der Moschee-Verein nun auch vom evangelischen Dekanat Nord. Mit großer Mehrheit haben die Delegierten der Dekanatssynode eine Erklärung verabschiedet, in der sie sich für den Moscheebau aussprechen. Die Synode nehme kritisch wahr, dass der geplante Moscheebau zunehmend dazu benutzt werde, "Ängste und Vorurteile vor ,dem Islam' und einer mutmaßlich drohenden ,Islamisierung' zu schüren", heißt es dort. Die Hazrat-Fatima-Gemeinde habe sich in der Vergangenheit in Griesheim als eine gut integrierte und zum Dialog offene Gemeinde präsentiert.
Die Moschee-Debatte im Stadtparlament am Donnerstag wird indessen wohl ein gerichtliches Nachspiel haben. Der Fraktionschef des Bürgerbündnisses BFF, Wolfgang Hübner, hatte den Sprecher der Anti-Nazi-Koordination, Hans-Christoph Stoodt, einen "Hassprediger" genannt und dafür in der Sitzung eine Rüge erhalten. Stoodt erwägt nun eine Klage wegen Beleidigung.
[...]
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1220911
In der Moschee-Debatte werden die Fronten klarer. Nach dem eindeutigen Votum der Stadtverordnetenversammlung für die Pläne der Hazrat-Fatima-Gemeinde wird es nun auch eine Demonstration "für das Recht auf Religionsfreiheit" geben, bei der Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und Ümal Kaymakçi vom Moschee-Verein als Redner auftreten.
Das Römerbergbündnis hat am Freitag "alle Frankfurter Bürger" zu der Kundgebung am Samstag, 20. Oktober, in Hausen aufgerufen. Der Demonstrationszug startet um 11 Uhr am Katholischen Gemeindezentrum St. Anna (Am Hohe Weg) und führt an der evangelischen Kirche vorbei zum Industriehof, wo die neue Moschee der Hazrat-Fatima-Gemeinde entstehen soll. Um 13 Uhr ist eine Kundgebung auf der Nidda-Brücke in der Nähe der U-Bahn-Haltestelle geplant.
Dabei werden auch Spitzenfunktionäre der beiden Kirchen sprechen: die evangelische Pröpstin Gabriele Scherle, die Vorsitzende des evangelischen Regionalverbandes Esther Gebhardt sowie der katholische Stadtdekan Raban Tilmann. Angekündigt sind weiter der frühere Leiter des Fritz-Bauer-Instituts, Micha Brumlik, Enis Gülegen von der Kommunalen Ausländervertretung sowie DGB-Chef Harald Fiedler.
Das Römerbergbündnis wendet sich in seinem Demo-Aufruf gegen den am gleichen Tag geplanten, aber von der Stadt verbotenen NPD-Aufmarsch in Hausen. Zudem unterstützt das Bündnis ein Verbot der Neonazi-Partei.
In dem Aufruf des Römerbergbündnisses heißt es: "Wie es evangelische, katholische und orthodoxe Kirchen in Frankfurt gibt, orthodoxe und liberale Synagogen, so haben auch die verschiedenen Richtungen im Islam das Recht auf ihre eigenen Moscheen. Dazu gehört, dass Gebetshäuser des Islam erkennbar den öffentlichen Raum prägen."
Unterstützung erhält der Moschee-Verein nun auch vom evangelischen Dekanat Nord. Mit großer Mehrheit haben die Delegierten der Dekanatssynode eine Erklärung verabschiedet, in der sie sich für den Moscheebau aussprechen. Die Synode nehme kritisch wahr, dass der geplante Moscheebau zunehmend dazu benutzt werde, "Ängste und Vorurteile vor ,dem Islam' und einer mutmaßlich drohenden ,Islamisierung' zu schüren", heißt es dort. Die Hazrat-Fatima-Gemeinde habe sich in der Vergangenheit in Griesheim als eine gut integrierte und zum Dialog offene Gemeinde präsentiert.
Die Moschee-Debatte im Stadtparlament am Donnerstag wird indessen wohl ein gerichtliches Nachspiel haben. Der Fraktionschef des Bürgerbündnisses BFF, Wolfgang Hübner, hatte den Sprecher der Anti-Nazi-Koordination, Hans-Christoph Stoodt, einen "Hassprediger" genannt und dafür in der Sitzung eine Rüge erhalten. Stoodt erwägt nun eine Klage wegen Beleidigung.
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Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1220911
Freitag, 5. Oktober 2007
Frankfurt: OB Petra Roth sagt Ja zur Moschee FR
Artikel in der Frankfurter Rundschau 05.10.2007 (Zitat):
[...]
Die Sozialdemokraten zitierten den preußischen König Friedrich II., nach dem jeder Gläubige das Recht haben soll, mit seiner Religion glücklich zu werden, die Grünen verwiesen auf die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit, und die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) forderte am Donnerstagabend im Römer "eine neue Epoche der Aufklärung".
Am Ende einer meist besonnen geführten Debatte im Stadtparlament stand ein nahezu einstimmiges Ergebnis: Die Stadt will die seit Wochen diskutierten Pläne über den Bau einer weiteren Moschee im Stadtteil Hausen vorantreiben. Sie verlangt aber von den in Frankfurt lebenden Muslimen, sich stärker als bisher zu integrieren und das deutsche Rechtssystem vorbehaltlos anzuerkennen.
[...]
Insbesondere in den Sitzungen des Ortsbeirats sorgten Kritiker der Moscheepläne für ein vergiftetes Klima - das sogar die NPD nutzen wollte. Sie rief zu einer - von der Stadt inzwischen verbotenen - Demonstration gegen das Gotteshaus in Hausen auf. Dass Muslime nicht länger in Moscheen beten wollten, die sich in Hinterhöfen befinden, spreche zum einen für ein erfolgreiches Bemühen um Integration, sagte Roth. Bei manchen der Gläubigen bestehe aber eine "Tendenz zu kulturellem Separatismus und zur Entwicklung von Parallelgesellschaften", die die Stadt nicht hinnehmen könne.
[...]
Gerade im Spannungsfeld zwischen den Menschenrechten auf der einen und der islamischen Scharia auf der anderen Seite erwarte sie von den Muslimen ein Bekenntnis zum Rechtsstaat, sagte Roth. Sie räumte ein, dass diese "neue Epoche der Aufklärung" vielen Muslimen Probleme bereite, da sie den Prozess "im Zeitraffer bewältigen müssen". Die Forderung nach einer Entscheidung für Recht und Demokratie sei aber nötig für den Erfolg von Integration.
[...]
Bereits Anfang der Woche hatte sich der Europaageordnete Daniel Cohn-Bendit (Grüne) bei einer Diskussion, zu der die Frankfurter Rundschau und die katholische Begegnungsstätte Haus am Dom eingeladen hatten, für den Bau weiterer Moscheen ausgesprochen. Er machte jedoch klar, dass die Gotteshäuser auch Plätze von islamistischen Umtrieben sein könnten. Ihm sei es jedoch lieber, "es gibt Moscheen, wo man hören kann, was die sagen", sagte Cohn-Bendit über radikale Muslime.
[...]
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1220276
[...]
Die Sozialdemokraten zitierten den preußischen König Friedrich II., nach dem jeder Gläubige das Recht haben soll, mit seiner Religion glücklich zu werden, die Grünen verwiesen auf die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit, und die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) forderte am Donnerstagabend im Römer "eine neue Epoche der Aufklärung".
Am Ende einer meist besonnen geführten Debatte im Stadtparlament stand ein nahezu einstimmiges Ergebnis: Die Stadt will die seit Wochen diskutierten Pläne über den Bau einer weiteren Moschee im Stadtteil Hausen vorantreiben. Sie verlangt aber von den in Frankfurt lebenden Muslimen, sich stärker als bisher zu integrieren und das deutsche Rechtssystem vorbehaltlos anzuerkennen.
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Insbesondere in den Sitzungen des Ortsbeirats sorgten Kritiker der Moscheepläne für ein vergiftetes Klima - das sogar die NPD nutzen wollte. Sie rief zu einer - von der Stadt inzwischen verbotenen - Demonstration gegen das Gotteshaus in Hausen auf. Dass Muslime nicht länger in Moscheen beten wollten, die sich in Hinterhöfen befinden, spreche zum einen für ein erfolgreiches Bemühen um Integration, sagte Roth. Bei manchen der Gläubigen bestehe aber eine "Tendenz zu kulturellem Separatismus und zur Entwicklung von Parallelgesellschaften", die die Stadt nicht hinnehmen könne.
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Gerade im Spannungsfeld zwischen den Menschenrechten auf der einen und der islamischen Scharia auf der anderen Seite erwarte sie von den Muslimen ein Bekenntnis zum Rechtsstaat, sagte Roth. Sie räumte ein, dass diese "neue Epoche der Aufklärung" vielen Muslimen Probleme bereite, da sie den Prozess "im Zeitraffer bewältigen müssen". Die Forderung nach einer Entscheidung für Recht und Demokratie sei aber nötig für den Erfolg von Integration.
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Bereits Anfang der Woche hatte sich der Europaageordnete Daniel Cohn-Bendit (Grüne) bei einer Diskussion, zu der die Frankfurter Rundschau und die katholische Begegnungsstätte Haus am Dom eingeladen hatten, für den Bau weiterer Moscheen ausgesprochen. Er machte jedoch klar, dass die Gotteshäuser auch Plätze von islamistischen Umtrieben sein könnten. Ihm sei es jedoch lieber, "es gibt Moscheen, wo man hören kann, was die sagen", sagte Cohn-Bendit über radikale Muslime.
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Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1220276
Donnerstag, 4. Oktober 2007
Stadtparlament Frankfurt: Fraktionen für Moscheebau FR
Artikel in der Frankfurter Rundschau 04.10.2007 (Zitat):
Ein Thema wird die Sitzung des Stadtparlamentes am heutigen Donnerstag alleine beherrschen: Der Moscheebau am Industriehof in Hausen. "Wir werden uns jede Zeit nehmen, um in aller Breite zu diskutieren", kündigte CDU-Fraktionschef Markus Frank am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss an. Gemeinsam haben CDU, SPD, Grüne und FDP einen Antrag formuliert. In diesem heißt es, dass "in Frankfurt lebende Muslime, davon viele mit deutscher Staatsbürgerschaft, ein willkommener und anerkannter Teil unserer Stadtgesellschaft" sind, mit allen Rechten und Pflichten. Auf der Basis des Grundrechts der Religionsfreiheit und des Gleichbehandlungsgrundsatzes stehe "islamischen Gemeinden unbestreitbar das Recht zu", Gebetshäuser zu bauen. Moscheeneubauten könnten bei einer erfolgreichen Integration helfen. "Hinterhofmoscheen" würden "oft zu einem konspirativ wirkenden Islambild beitragen".
[...]
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1219526&index_page=2
Ein Thema wird die Sitzung des Stadtparlamentes am heutigen Donnerstag alleine beherrschen: Der Moscheebau am Industriehof in Hausen. "Wir werden uns jede Zeit nehmen, um in aller Breite zu diskutieren", kündigte CDU-Fraktionschef Markus Frank am Dienstag im Haupt- und Finanzausschuss an. Gemeinsam haben CDU, SPD, Grüne und FDP einen Antrag formuliert. In diesem heißt es, dass "in Frankfurt lebende Muslime, davon viele mit deutscher Staatsbürgerschaft, ein willkommener und anerkannter Teil unserer Stadtgesellschaft" sind, mit allen Rechten und Pflichten. Auf der Basis des Grundrechts der Religionsfreiheit und des Gleichbehandlungsgrundsatzes stehe "islamischen Gemeinden unbestreitbar das Recht zu", Gebetshäuser zu bauen. Moscheeneubauten könnten bei einer erfolgreichen Integration helfen. "Hinterhofmoscheen" würden "oft zu einem konspirativ wirkenden Islambild beitragen".
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Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1219526&index_page=2
Dienstag, 2. Oktober 2007
Diskussion um Moscheenbau: Neue Normalität braucht Zeit FR
Artikel in der Frankfurter Rundschau 02.10.2007 (Zitat):
[...]
Daniel Cohn-Bendit ... "Warum soll es dann in Frankfurt ein Problem sein, eine Moschee zu bauen?" Seine Frage "Wo ist das Problem?" polarisiert an diesem Abend.
[...]
"Es geht nicht um die Moscheen selbst. Es geht um die Auseinandersetzung der hiesigen Bevölkerung mit der Ankunft des Islam in der Gesellschaft." Und, sagt Peter Hünseler, Geschäftsführer der Arbeitsstelle der Bischofskonferenz für christlich-islamischen Dialog (Cibedo), "um die Debatte, ob wir das hier wollen".
[...]
Für den Atheisten Daniel Cohn-Bendit gibt es angesichts der im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit kein Wollen. Dennoch gibt er Hünseler grundsätzlich Recht, dass die nichtmuslimische Wohnbevölkerung "mitgenommen werden muss". Ein Prozess, der dauere. Seine Antwort heißt multikultureller Dialog: "Man muss Muslimen Räume geben, denn je offener wir für Moscheebauten sind, desto offener und kritischer können wir uns mit dem Islam auseinander setzen."
Umgekehrt müssten sich auch Muslime, die Teil der Stadtgesellschaft sein wollen, diese Kritik gefallen lassen. Fragen nach Frauenrechten, Moscheen als politischen Zentren oder islamisch begründetem Terror müssten dann erlaubt sein. Eine Auseinandersetzung wie sie auch die katholischen und jüdischen Kirchen in jahrhundertelanger, teils blutiger Auseinandersetzung hinter sich hätten.
Die Frage von FR-Moderator Matthias Arning, ob die Moscheendebatten nicht belegten, dass die multikulturelle Gesellschaft gescheitert sei, weist der einstige Dezernent für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt zurück. Auch Angela Joost, Frankfurter Soziologin, die Konflikte um Moscheebauten untersucht, sieht das Problem weniger gravierend. Für sie ist der Moscheenstreit vorwiegend ein Generationenproblem: "Ältere tun sich schwerer damit, Moscheen in ihrer Nachbarschaft zu akzeptieren. Für junge Leute, die mit türkischstämmigen Hiphop-Musikern groß geworden sind, ist das kein Problem."
[...]
Für Ünal Kaymakçi, Generalsekretär der Hazrat-Fatima-Gemeinde , ist es dagegen als "Zeichen der Identifikation mit unserem Land" entscheidend: Als Deutscher türkischer Herkunft, in Frankfurt geboren und aufgewachsen, will er sich mit dem neuen Gemeindezentrum und sozialen Angeboten "für die Stadtgesellschaft engagieren". Ein Phänomen, das er im Zuge des Moscheenstreits auch bei Glaubensbrüdern bemerkt: "Plötzlich schauen sie auf die Römerpolitik, lesen deutsche Zeitungen. Wenn man beginnt, etwas Bleibendes in der Gesellschaft zu schaffen, identifiziert man sich auch mit ihr."
[...]
Und dennoch ist auch in Hausen "einiges schief gelaufen", halten der Islamwissenschaftler Hünseler und Angela Joost entgegen. Hünseler setzt Fragezeichen hinter die Finanzierung des drei Millionen-Euro-Projekts in Hausen, lässt sich von Kaymakçi bestätigen, dass "kein Geld vom Ausland fließt". Die Politik im Römer habe zu lange keine Stellung bezogen, der Ortsbeirat mit Ausnahme der Linken sich früh ablehnend gezeigt, moniert Angela Joost: "Vor Ort ist niemand zum echten Dialog bereit, und der wäre wichtig."
[...]
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1218983&index_page=2
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Daniel Cohn-Bendit ... "Warum soll es dann in Frankfurt ein Problem sein, eine Moschee zu bauen?" Seine Frage "Wo ist das Problem?" polarisiert an diesem Abend.
[...]
"Es geht nicht um die Moscheen selbst. Es geht um die Auseinandersetzung der hiesigen Bevölkerung mit der Ankunft des Islam in der Gesellschaft." Und, sagt Peter Hünseler, Geschäftsführer der Arbeitsstelle der Bischofskonferenz für christlich-islamischen Dialog (Cibedo), "um die Debatte, ob wir das hier wollen".
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Für den Atheisten Daniel Cohn-Bendit gibt es angesichts der im Grundgesetz verankerten Religionsfreiheit kein Wollen. Dennoch gibt er Hünseler grundsätzlich Recht, dass die nichtmuslimische Wohnbevölkerung "mitgenommen werden muss". Ein Prozess, der dauere. Seine Antwort heißt multikultureller Dialog: "Man muss Muslimen Räume geben, denn je offener wir für Moscheebauten sind, desto offener und kritischer können wir uns mit dem Islam auseinander setzen."
Umgekehrt müssten sich auch Muslime, die Teil der Stadtgesellschaft sein wollen, diese Kritik gefallen lassen. Fragen nach Frauenrechten, Moscheen als politischen Zentren oder islamisch begründetem Terror müssten dann erlaubt sein. Eine Auseinandersetzung wie sie auch die katholischen und jüdischen Kirchen in jahrhundertelanger, teils blutiger Auseinandersetzung hinter sich hätten.
Die Frage von FR-Moderator Matthias Arning, ob die Moscheendebatten nicht belegten, dass die multikulturelle Gesellschaft gescheitert sei, weist der einstige Dezernent für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt zurück. Auch Angela Joost, Frankfurter Soziologin, die Konflikte um Moscheebauten untersucht, sieht das Problem weniger gravierend. Für sie ist der Moscheenstreit vorwiegend ein Generationenproblem: "Ältere tun sich schwerer damit, Moscheen in ihrer Nachbarschaft zu akzeptieren. Für junge Leute, die mit türkischstämmigen Hiphop-Musikern groß geworden sind, ist das kein Problem."
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Für Ünal Kaymakçi, Generalsekretär der Hazrat-Fatima-Gemeinde , ist es dagegen als "Zeichen der Identifikation mit unserem Land" entscheidend: Als Deutscher türkischer Herkunft, in Frankfurt geboren und aufgewachsen, will er sich mit dem neuen Gemeindezentrum und sozialen Angeboten "für die Stadtgesellschaft engagieren". Ein Phänomen, das er im Zuge des Moscheenstreits auch bei Glaubensbrüdern bemerkt: "Plötzlich schauen sie auf die Römerpolitik, lesen deutsche Zeitungen. Wenn man beginnt, etwas Bleibendes in der Gesellschaft zu schaffen, identifiziert man sich auch mit ihr."
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Und dennoch ist auch in Hausen "einiges schief gelaufen", halten der Islamwissenschaftler Hünseler und Angela Joost entgegen. Hünseler setzt Fragezeichen hinter die Finanzierung des drei Millionen-Euro-Projekts in Hausen, lässt sich von Kaymakçi bestätigen, dass "kein Geld vom Ausland fließt". Die Politik im Römer habe zu lange keine Stellung bezogen, der Ortsbeirat mit Ausnahme der Linken sich früh ablehnend gezeigt, moniert Angela Joost: "Vor Ort ist niemand zum echten Dialog bereit, und der wäre wichtig."
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http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1218983&index_page=2
Diskussion: Zur Moschee gibt es nicht nur eine Wahrheit FR
Artikel in der Frankfurter Rundschau 02.10.2007 (Zitat):
[...]
Wenn Mawia Adam diese Frage zu beantworten hätte, würde die Moschee gebaut. Der 36 Jahre alte Sozialarbeiter, der vor 15 Jahren aus dem Sudan nach Deutschland gekommen ist, ist Moslem. Doch nicht alleine deshalb fordert er eine weitere Moschee in Hausen. Die Diskussion zeigt seiner Meinung nach, dass die Mehrheit der Frankfurter das islamische Gotteshaus am Fischstein-Kreisel will. Dennoch verfolge er die Debatte mit Sorge: "Jetzt wird sich entscheiden, ob es in Frankfurt tatsächlich eine multi-kulturelle Gesellschaft gibt."
Jochem Jourdan, der renommierte Stadtplaner, äußert sich zu dieser Frage nicht. [...] Der Entwurf, den der Moscheebauverein der Fatima-Gemeinde vorgelegt hat, sei "grottenschlecht, wirklich grottenschlecht". Rein architektonisch gesehen, versteht sich.
[...]
"Zum Glück", sagt Katinka Poensgen, die gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Hans-Christoph Stoodt die Anti-Nazi-Koordination vertritt. Vor ein paar Tagen besuchten beide die emotional vollkommen aufgeheizte Diskussion des Ortsbeirats 7 in der Hausener Brotfabrik. Stoodt und Poensgen waren entsetzt über das Geschrei, das Gepöbel, das Gejohle und Geschimpfe, das sie vor allem von den Gegner des Moscheebaus zu hören bekamen.
[...]
Einige ältere Besucher sind kurzzeitig etwas aufgebracht, weil ihnen der Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit zu heftig gegen die katholische Kirche stichelt, außerdem liefert sich Islamkritikerin Hiltrud Schröter mit dem Generalsekretär des Moscheebauvereins, Ünal Kaymakçi, ein Wortgefecht, bei dem es um die Rolle der Frau im Islam geht. Doch die Diskussion bleibt sachlich.
Die Bürgerinitiative Hausen ist nicht ins Haus am Dom gekommen - oder sie gibt sich zumindest nicht zu erkennen.
[...]
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1218984&index_page=2
[...]
Wenn Mawia Adam diese Frage zu beantworten hätte, würde die Moschee gebaut. Der 36 Jahre alte Sozialarbeiter, der vor 15 Jahren aus dem Sudan nach Deutschland gekommen ist, ist Moslem. Doch nicht alleine deshalb fordert er eine weitere Moschee in Hausen. Die Diskussion zeigt seiner Meinung nach, dass die Mehrheit der Frankfurter das islamische Gotteshaus am Fischstein-Kreisel will. Dennoch verfolge er die Debatte mit Sorge: "Jetzt wird sich entscheiden, ob es in Frankfurt tatsächlich eine multi-kulturelle Gesellschaft gibt."
Jochem Jourdan, der renommierte Stadtplaner, äußert sich zu dieser Frage nicht. [...] Der Entwurf, den der Moscheebauverein der Fatima-Gemeinde vorgelegt hat, sei "grottenschlecht, wirklich grottenschlecht". Rein architektonisch gesehen, versteht sich.
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"Zum Glück", sagt Katinka Poensgen, die gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Hans-Christoph Stoodt die Anti-Nazi-Koordination vertritt. Vor ein paar Tagen besuchten beide die emotional vollkommen aufgeheizte Diskussion des Ortsbeirats 7 in der Hausener Brotfabrik. Stoodt und Poensgen waren entsetzt über das Geschrei, das Gepöbel, das Gejohle und Geschimpfe, das sie vor allem von den Gegner des Moscheebaus zu hören bekamen.
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Einige ältere Besucher sind kurzzeitig etwas aufgebracht, weil ihnen der Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit zu heftig gegen die katholische Kirche stichelt, außerdem liefert sich Islamkritikerin Hiltrud Schröter mit dem Generalsekretär des Moscheebauvereins, Ünal Kaymakçi, ein Wortgefecht, bei dem es um die Rolle der Frau im Islam geht. Doch die Diskussion bleibt sachlich.
Die Bürgerinitiative Hausen ist nicht ins Haus am Dom gekommen - oder sie gibt sich zumindest nicht zu erkennen.
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http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1218984&index_page=2
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