Mittwoch, 19. September 2007

Frankfurt: Moscheegegner bleiben der Sitzung fern FR

Artikel in der Frankfurter Rundschau 19.09.2007 (Zitat):
Muslime wollen dort beten, wo sie leben
Herr Weißbarth hat abgesagt." Eine Nachricht, die die Kommunale Ausländervertretung Frankfurt (KAV) verstimmte. Denn auch die Position des Herrn Weißbarth als Vertreter der Bürgerinitiative gegen den Moscheebau in Hausen wollte das Gremium auf seiner jüngsten Sitzung hören. Horst Weißbarth aber hatte am Freitag per E-mail mitgeteilt, dass er am Montagabend nicht dabei sein werde - mit der Begründung, dass "er seine Teilnahme vor einer Entscheidung des örtlichen zuständigen Gremiums für verfrüht" halte.
Was dagegen spreche, der Einladung eines demokratisch gewählten Gremiums nachzukommen? Für die Frankfurter Migrantenvertreter war es eher ein "Armutszeugnis", dass gerade die Gruppe, die gegen das Bauvorhaben der Hazrat-Fatima-Gemeinde im Stadtteil mobilisiert, es vorzog, sich dem Gespräch zu entziehen.
[...]
Für den Moscheeverein ist das Grundstück am Industriehof ideal; es sei wie "Fügung Gottes", dass diese Baufläche gefunden worden sei. Denn es befinde sich nicht in einem "Fabrikumfeld" und auch nicht im Ortskern. Ideal sei es, "weil wir Menschen als Nachbarn haben möchten und dort beten wollen, wo wir leben". Selbst wenn ganz Frankfurt dagegen wäre, gebe es doch Gesetze und Rechte. Muslime seien Bestandteil dieser Gesellschaft und hätten Anspruch darauf, in angemessen Räumlichkeiten ihren Glauben zu praktizieren.
Argumente der Gegner - etwa Entfremdung des Stadtteils kann Kaymakçi nicht verstehen. Der Sohn türkischer Eltern, der in Deutschland zur Welt gekommen ist, nennt gerade die Hazrat-Fatima-Gemeinde als bestes Beispiel für Integration. Da hätten sich zwei Gemeinden, aus der Türkei und aus Pakistan stammenden Schiiten, über ethnische Grenzen hinweg für ein Ziel zusammengetan: nämlich in einem repräsentativen Gotteshaus zu beten. Dieses Modell empfiehlt er auch anderen muslimischen Gemeinden. "In Höchst gibt es vier sunnitische Gotteshäuser. Sie könnten sich doch, statt in Hinterhofmoscheen zu beten, auch zusammentun für ein schönes Gemeindezentrum."
Link zum Artikel:
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/dossiers/moschee_spezial/?em_cnt=1212571&index_page=3

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