hr-online (25.04.2008):
Als Flüchtling kam sie einst nach Frankfurt - nun hat sie das Dezernat für Integration übernommen: Dass die Aufgabe nicht leicht sein wird, hat Nargess Eskandari-Grünberg schon vor ihrer Wahl erfahren.
[...]
Vor einem Jahr wurde sie zur Zielscheibe einer regelrechten Kampagne. Sie bekam hunderte hasserfüllter und zum Teil offen rassistischer E-Mails und Briefe und wurde auch körperlich bedroht. Auslöser war eine Äußerung von ihr im Integrationsausschuss des Stadtparlaments. Es ging um den geplanten Bau einer Moschee im Stadtteil Hausen. Sie sagte den Gegnern des Moscheebaus: Wenn sie sich mit religiöser Vielfalt in Frankfurt nicht anfreunden könnten, sollten sie wegziehen. Einige unterstellten ihr daraufhin, sie wolle die Einheimischen aus Frankfurt vertreiben. Gemeint war aber etwas anderes: "Es gibt schwarze Deutsche, es gibt muslimische Deutsche – Deutsche haben nicht nur eine Farbe und eine Tradition. Das müssen wir akzeptieren – gerade in einer Stadt wie Frankfurt."
Und davon rückt Eskandari-Grünberg auch nicht ab: Die Vielfalt, die es in Frankfurt längst gibt, darf nicht verdrängt werden, sondern muss gefördert und gestaltet werden. Und genau das ist jetzt ihre Aufgabe als Integrationsdezernentin. Es wird spannend zu sehen, welchen Stil sie dabei prägen wird. Es ist ihre erste politische Führungsrolle, und mit programmatischen Aussagen hat sie sich bisher auch zurückgehalten. Es ist eine Herausforderung für Eskandari-Grünberg, aber es ist wahrlich nicht die erste in ihrem Leben.
Link zum Beitrag:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34197950
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen